Tony Stormanns, hier auf dem Weg zu Doppelgold bei den Children-Europameisterschaften 2022. Foto: FEI/1clicphoto
Tony Stormanns, hier auf dem Weg zu Doppelgold bei den Children-Europameisterschaften 2022. Foto: FEI/1clicphoto

Compiègne: Deutsche Nachwuchsspringreiter dreimal top drei in Nationenpreisen, Sieg mit rheinischer Beteiligung

Im französischen Compiègne fand über Ostern ein internationales Nachwuchsspringturnier mit Nationenpreisen statt. Und das lief hervorragend aus deutscher Sicht! Besonders für die Ponyreiter, zu denen auch ein Talent aus dem Rheinland gehörte.

Geschenkt wurde den Youngstern nichts in Compiègne. Bei den Ponys waren sieben Mannschaften am Start. Nach den beiden Normalparcours gab es zwei Teams, die beide 20 Strafpunkte auf dem Konto hatten und um den Sieg stechen mussten: Schweden und Deutschland. Jeweils drei Paare pro Equipe traten ein drittes Mal gegen die Uhr an. Die zweite Reiterin der Schweden schied aus, die letzte trat nicht an, damit war Deutschland der Sieg sicher.

Es ritten Lena-Marie Kraus aus Bayern mit Woodstock de L’Astree (4/8/0), Brianna Beerbaum aus Niedersachsen im Sattel von Sucato (8/0/4), Malte Merschformann aus NRW, der mit Tel Toro K nach null, vier und null Strafpunkten zum Held des Tages avancierte, und die Rheinländerin Hannah Blandfort mit Karim van Orchis S (4/8), die das Stechen schwänzen konnten. Bundestrainer Peter Teeuwen führte die Mannschaft als Equipechef an.

Hinter den zweitplatzierten Schweden um Sofia Bengtsberg reihten sich die Gastgeber ein, das Team aus Frankreich unter der Ägide von Oliver Bost. 23 Fehler schlugen hier zu Buche.

Junioren

Deutlich weniger Stangen waren bei den Junioren gefallen. Trotzdem musste auch hier um den Sieg gestochen werden und Deutschland war dabei. Sowohl die Mannschaft von Eberhard Seemann als auch die Iren hatten unter dem Strich null Fehler nach zwei Umläufen. Im Stechen gab es für beide Teams einen Abwurf, aber die Iren waren um 1,03 Sekunden schneller gewesen.

Zum siegenden Team von Denis Flannelly gehörte unter anderem der Doppel-Europameister von 2023, Paddy Reape, der mit drei Nullrunden auf Mr. Rocky Blue demonstrierte, dass er im U18-Lager anknüpfen kann, wo er bei den Ponys aufgehört hat. Mit ihm im Team ritten Isobel Sheehan mit Athea Clover Trend (4/0/0), Isabel O’Brien auf Javas Gucci (0/4/EL) sowie Lauren Adams im Sattel von Maddie Z (0/0/4).

Bester Reiter im deutschen Team war der EM-Fünfte von 2023 und 2024, Fabio Thielen, mit Erfolgspferd Stakaya. Die beiden ließen in allen drei Runden die Stangen oben. Die diesjährige Siegerin im Springen um den Goldenen Sattel, Naomi Himmelreich, die für Hessen reitet, aber in Schleswig-Holstein lebt, hatte Flying Kiss gesattelt. Im ersten Umlauf waren die beiden null, im zweiten gab es acht Fehler. Aber gegen die Uhr kamen sie dann wieder mit weißer Weste ins Ziel. Paar Nummer waren Vieca Sofie Bade und Chases of Grey, die für den Landesverband Schleswig-Holstein antreten. Ihre Bilanz lautete fünf, null und vier Fehler. Auch bei den Junioren war der Schlussreiter ein Rheinländer: der 2022er Children-Europameister Tony Stormanns mit Donjon D’Asschaut. Nachdem sie mit zwei fehlerfreien Umläufen geglänzt hatten, kamen im Stechen doch nicht vier Fehler hinzu.

Den dritten Platz im U18-Nationenpreis sicherte sich die Equipe aus Belgien um Hendrik Denutte. Sie hatten sich im ersten Umlauf vier Strafpunkte ankreiden lassen müssen, blieben in Runde zwei aber dreimal fehlerfrei.

Junge Reiter

Auch bei den U21-Jährigen musste um den Sieg gestochen werden, diesmal allerdings ohne deutsche Beteiligung. Sowohl die Schweizer unter der Ägide von Gianluca Agustoni als Olivier Bosts französisches Quartett hatten sich in den ersten beiden Umläufen jeweils nur einen Lapsus geleistet, der mit vier Fehlern zu Buche schlug. Im Stechen blieben die Schweizer dann fehlerfrei, während für Frankreich acht Strafpunkte zusammenkamen.

Im siegenden Team ritten die bereits in Fünf-Sterne-Nationenpreisen erfahrene Géraldine Straumann auf Melusina BVL Z (0/0/4), Noah Keller mit Nestor VDR (0/0/0), Lula Brunet auf Kos (0/8/0) und Gaetan Joliat mit dem zuvor unter Pius Schweizer Fünf-Sterne-siegreichen Chelsea Z (EL/4/0).

Für Peter Teeuwens Equipe mit dem Bundesadler auf dem Jackett wurden es elf Fehler in Summe. Maja Sophie Sorge und Cera waren als erstes Paar in Runde eins mit einem Abwurf das Streichergebnis, danach aber fehlerfrei. Henry Munsberg und Nola van St. Maarten lieferten im ersten Umlauf eine wichtige fehlerfreie Runde. Im zweiten Umlauf bedeuteten acht Strafpunkte das Streichergebnis. Nummer drei waren Romy Rosalie Tietje und Cascadino, die in beiden Runden vier Fehler hatten. Den Abschluss machten Magnus Schmidt und Miss Balou, die im ersten Umlauf drei und dann null Fehler ins Ziel brachten.

Children

Der Nationenpreis der Children, der U14-Jährigen auf Großpferden, sah die belgische Equipe als Sieger. Auch hier kam es zum Stechen, diesmal durch eben die Belgier und die Schweiz, die nach den beiden Normalparcours null Fehler auf dem Konto hatten. Im Stechen mussten Hendrik Denuttes Reiter sich dann nur einen Zeitfehler anrechnen lassen, während bei der Schweiz vier Strafpunkte zählten.

Im siegreichen Team ritten Marie Delleuse auf Quinnette van de Ganzenakker (0/4/4), Kate Stalpaert mit Cartol Royal PS (0/0/0), Margot Debussche im Sattel von Tania (13/0/0) und Mauro Star mit Robinson JW (0/0/1).

Platz drei teilten sich zwei Teams mit jeweils vier Fehlern: die Niederlande und Italien. Einen Fehler mehr hatten die fünftplatzierten Spanier. Acht Strafpunkte reichten bei den Children nur für Rang sechs unter den neun Mannschaften. Auch den mussten sich zwei Teams teilen: Irland und Deutschland.

Für Deutschland waren in den Sattel gestiegen: Mia Meinert auf Cool Fox HR (4/4), Grace Isabelle Kühner mit Ocean (0/8), Mathilde Beerbaum mit Sem Semper (0/0) und Maximilian Kögler auf Georgy (4/0).

Magnus Schmidt Zweiter im U21-Großen Preis, Blandfort platziert

Ostersonntag war der Tag der Großen Preise. Das beste Ergebnis aus deutscher Sicht lieferten Magnus Schmidt und sein Hannoveraner Wallach Sanchez K v. Stolzenberg bei den Jungen Reitern. Nach zwei fehlerfreien Runden reihten sie sich mit einer Stechzeit von 42,52 Sekunden auf dem zweiten Platz ein. Schneller war nur der Italiener Edoardo Piccini mit Kompagnon LJ gewesen, bei dem die Zeit nach 40,86 Sekunden gestoppt hatte. Dritter mit nur einer hundertstel Sekunden Abstand auf Schmidt wurde Frankreichs William Ligier de la Prade auf Galilee.

Bei den Junioren setzte sich die Irin Lauren Adams im Sattel von Quina DW gegen drei Paare aus Belgien durch: Jules Denutte auf Geisha de la Pommes CDL, Laure Tijskens mit Carla und Louis Lambrecht auf Farnese Tame. Mit jeweils einem Abwurf im Stechen waren Naomi Himmelreich auf Flying Kiss und Fabio Thielen mit Stakaya als beste Deutsche auf den Plätzen 13 und 15 ebenfalls noch im Geld.

Irland, Irland, Frankreich – so endete der Große Preis der Pony-Springreiter. Hier setzte sich Charlie Flynn auf Montana gegen seinen Landsmann Sam Widger mit Western Ranger durch. Clovis Gebetet und Fifi de L’Ermitage wurden Dritte. Das beste deutsche Ergebnis lieferten Laura Hertz-Eichenrode und Casper auf dem sechsten Platz mit der schnellsten Vier-Fehler-Runde im Stechen. Die Rheinländerin Hannah Blandfort hatte sich mit Capaya Z zwar für das Stechen qualifiziert, hier aber auf einen Start verzichtet. Damit wurden sie Zehnte.

Bei den Children holten Liselott Kooremans und Lola-Jay ES den Sieg im Großen Preis in die Niederlande. Das Nachsehen hatten die Irin Lucia Keane und ihr Wallach Elia. Dritte wurde die Italienerin Cecilia Speranza mit Engie de la Muse. Über den achten Platz konnten sich Maximilian Kögler und Georgy freuen. Grace Isabelle Kühner und Lord Polt hatten ebenfalls zu den 23 (!) Paaren gehört, die im Normalparcours strafpunktfrei geblieben waren. Gegen die Uhr hatten sie dann aber einen Abwurf, Rang 15 unter den 69 Starterpaaren.

Alle Ergebnisse aus Compiègne finden Sie hier.

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