
Im Vierspännerfahren beim CHIO Aachen 2025 war der Australier Boyd Exell einmal mehr das Maß aller Dinge. Mit einer hervorragenden Dressur brachte sich der amtierende Weltmeister schon nach der ersten Teilprüfung in Führung. Doch auch die Konkurrenz, insbesondere die aus Deutschland, zeigte starke Leistungen in den Fahrprüfungen.
Die erste von drei Wertungen im Gespannfahren führte Teilnehmer und Zuschauer am Turnierdonnerstag ins Fahrstadion: Die Dressur stand auf dem Programm. Schon hier konnte sich Boyd Exell an die Spitze des 25 Gespanne umfassenden Starterfeldes setzen. 31,73 Fehlerpunkte bedeuteten eine gute Ausgangsposition für den weiteren Prüfungsverlauf. Rang zwei ging in diesem Fall an einen ebenso erfahrenen Kollegen Exells aus den USA: Chester Weber, der zu 32,73 Punkten fuhr. Auf Rang drei positionierte sich mit Anna Mareike Meier eine ambitionierte Fahrerin aus Deutschland. Sie fuhr mit ihren Pferden insgesamt 40,45 Punkte ein.
Nach einem Tag Pause stand am Samstag, dem traditionellen Geländetag beim Weltfest des Pferdesports, die zweite Wertungsprüfung an: Der Marathon auf der berühmten Geländestrecke in der Aachener Soers. Auch hier war Boyd Exell nicht zu schlagen und baute mit 114,31 Minuspunkten seine Führung weiter aus. Die Gesamtzeit in den Hindernissen betrug 7 Minuten und 37,22 Sekunden und sicherte ihm einen ausreichenden Vorsprung auf die weiteren Ränge. Zu Platz zwei fuhr der Österreicher Daniel Schneiders. Nach einem etwas unglücklichen Start in der Dressur, konnte er nun mit 119,66 Fehlerpunkten und einer Zeit von 7 Minuten und 50,62 Sekunden das Blatt noch einmal wenden. Rang drei ging an ein bekanntes Gesicht aus der niederländischen Fahrsportszene: Koos de Ronde, der 121,39 Minuspunkte und eine Gesamtzeit von 8:05,56 Minuten einfuhr.
Die alles entscheidende, letzte Wertung – das Kegelfahren – wurde am heutigen Sonntag ausgetragen. Es ist nicht weiter verwunderlich, dass sich Boyd Exell auch hier als Sieger hervortun konnte. Nach drei Fehlerpunkten im ersten Durchgang, beendete er die Siegerrunde als einziger Starter mit einer weißen Weste und der mit Abstand schnellsten Zeit von 74,35 Sekunden. Der Sieg in dieser Prüfung, und damit auch sein vierter Sieg in Folge in der Einzelwertung der Vierspännerfahrer, war ihm nicht mehr zu nehmen. Zweitplatzierter wurde Jérôme Voutaz aus der Schweiz. Für sein Gespann schlugen drei Fehlerpunkte und 81,98 Sekunden in der Siegerrunde zu Buche. Erneut auf dem dritten Rang konnte sich Anna Mareike Meier wiederfinden: Auch sie kassierte drei Fehlerpunkte in der Siegerrunde, war dabei aber nur unweit langsamer als ihr Schweizer Mitstreiter. Die Zeit stoppte bei 82,73 Sekunden.
Dank ihrer guten Leistungen war Anna Mareike Meier Boyd Exell auch in der Einzelwertung auf den Fersen. Während der Australier diese mit 154,56 Gesamtpunkten gewann, freute sich die deutsche Fahrerin über 173,09 Punkte und damit den wohlverdienten Silberrang. Und auch der dritte Platz verblieb bei der gastgebenden Nation: Mit Anna Sandmann war es sogar eine Schülerin von Boyd Exell, die sich hier einreihen konnte. Sie fuhr ein Gesamtergebnis von 179,55 Punkten ein. Nicht unerwähnt bleiben dürfen bei dieser Aufstellung natürlich auch die Pferde, die – je nach geforderter Teildisziplin – in unterschiedlicher Kombination vor die Kutschen gespannt wurden. So war Boyd Exell mit Celviro, Checkmate, Hero, Mad Max und Mister Bono van’t Hooge nach Aachen gereist. Die vierbeinigen Sportpartner von Anna Mareike Meier waren Friedolin, G, Racciano, Zalando und Zazou. Anna Sandmann setzte wiederum auf Cobra, Fredie U, Harley, Iwan van de Martha Hoeve Texel und Max van het Rodeland.
Im Nationenpreis zeichnete sich, ausgehend von den Platzierungen im Rahmen der Wertungsprüfungen, ein ganz ähnliches Bild ab. Hier siegte Australien mit Boyd Exell und Tor van den Berge mit insgesamt 352,780 Punkten. Platz zwei ging an das deutsche Team, das neben Anna Sandmann auch aus Michael Brauchle und Georg von Stein bestand. Sie kamen auf ein Gesamtergebnis von 367,290 Punkten. Auf Platz drei landete das belgische Team: Dries Degrieck, Glenn Geerts und Tom Stokmans erzielten summa summarum 370,290 Punkte.