Die Medaillengewinner der U25 Europameisterschaften 2025. Foto: Lukasz Kowalski
Die Medaillengewinner der U25 Europameisterschaften 2025. Foto: Lukasz Kowalski

Auch die U25-Dressurreiter holen EM-Titel in Kronberg

Die Medaillengewinner der U25 Europameisterschaften 2025. Foto: Lukasz Kowalski
Die Medaillengewinner der U25 Europameisterschaften 2025. Foto: Lukasz Kowalski

Platz eins, zwei, vier und sechs – da kann man von einer geschlossenen Teamleistung sprechen! Überlegen holten die Nachwuchs Grand Prix-Reiter unter deutscher Flagge die zweite Goldmedaille am Tag der Mannschaftsentscheidungen bei den U21- und U25-Europameisterschaften in Kronberg.

Anders als bei den Jungen Reitern, die erst im zweiten Teil der Prüfung die Spitze erobert haben, hatten Deutschlands U25-Reiter bereits gestern die Führung im Wettkampf um die EM-Mannschaftsmedaillen übernommen. Elisabeth von Wulffen und Triple A mussten als erste aufs Viereck und haben geliefert: Personal Best bei ihrem ersten U25 EM-Einsatz, 70,735 Prozent.

Felicitas Hendricks und Drombusch haben schon Nationenpreise und Weltcup-Turniere bei den Senioren bestritten, siegten im Piaff-Förderpreis-Finale und kehrten von den U25-Europameisterschaften 2023 mit zwei Gold- und einer Silbermedaille heim. Kurz: Sie haben einiges an Erfahrung und lieferten eine sichere 71,470 Prozent-Runde mit einem Haker in den Zweierwechseln. Damit startete Deutschland auf Goldkurs in den heutigen Tag.

Und von dem Kurs ließ sich das Quartett unter der Ägide von Hans-Heinrich Meyer zu Strohen auch im weiteren Verlauf des Tages nicht abbringen. Anna Schölermann piaffierte zu einer neuen persönlichen Intermédiaire II-Bestleistung: 73,147 Prozent. Ihr Trainer und Mentor Hubertus Schmidt platzte zu recht vor Stolz: „Sie ist so toll geritten. So soll es aussehen!“, lobte der Reitmeister. Und Bundestrainer Hans-Heinrich Meyer zu Strohen, sprach von „totalem Wahnsinn“, wie Schölermann den ja noch jungen Springborgs Guardian vorgestellt hat.

Totaler Wahnsinn ist nebenbei bemerkt auch, dass Anna mit ihren 23 Jahren in dreifacher Funktion in Kronberg im Einsatz ist: Sie reitet selbst, hat zudem Celestine Kindler aus dem U21-Team trainiert, ehe Hubertus Schmidt eintraf und hat zudem zwei der vier Pferde der deutschen Mannschaft ausgebildet. Springborgs Guardian gehört nämlich ebenfalls Celestine Kindler und ist Schölermanns Berittpferd. Außerdem war sie es, die Elisabeth von Wulffens Triple A in den Sport gebracht hat. Kurz: Sie ist Vollprofi.

Das gilt auch für den letzten Starter der deutschen Mannschaft, Moritz Treffinger. Er musste mit Cadeau Noir als letzter für Deutschland ins Viereck. Vor allem in der Galopptour punkteten der elegant zu Pferde sitzende Bereiter des Gestüts Bonhomme und sein Christ-Sohn. Am Ende wurden es 72,588 Prozent – und das obwohl in der Vorbereitung vor dem Einreiten nicht alles nach Plan verlaufen war, wie Bundestrainer Meyer zu Strohen verriet. Aber die Konzentration war rechtzeitig zurück und es wurde damit Platz zwei in der Einzelwertung der Prüfung.

Das bedeutete die souveräne Titelverteidigung. Für Treffinger, Schölermann und Hendricks ist es die zweite U25 EM-Mannschaftsgoldmedaille in ihrer Karriere. Für Elisabeth von Wulffen ist es die erste. 217,205 Prozent waren zusammengekommen.

Silber für die Niederlande

Silber holte mit 211,647 Punkten das Trio der Niederlande. Hier war es die gefühlvoll einwirkende und gut sitzende Schlussreiterin Kim Nordijk auf dem ebenfalls erst elfjährigen KWPN-Hengst Job v. Desperado, die am besten unterwegs war. 71,206 Prozent wurden es, auch hier eine neue persönliche Bestleistung und Rang fünf in der Einzelwertung.
Auch ihre Mit(st)reiterinnen Milou Dees auf Francesco und Kris de Vries im Sattel von Jill La Grande knackten die 70 Prozent-Marke. Bei Milou und ihrem 15-jährigen Florencio-Sohn waren 70,294 Prozent zusammengekommen (10.). Kris de Vries der Charmeur-Sohn Jillz La Grande reihten sich mit 70,147 Prozent direkt dahinter ein.

Spannender Kampf um die dritte Medaille

Bronze ging mit 207,412 Punkten nach Großbritannien. Hier ritten Charlotte Lutener auf Full Fusion BS (65,235), Harrison Ashton im Sattel von Million Dreams (70,0), Lila Gibbs auf Dude III (66,971) und Annabella Pidgley im Sattel von Vamos Amigos, Mannschaftsweltmeister 2022 und Einzelsilbermedaillengewinner mit Cathrine Dufour und nun zum ersten Mal mit seiner eigentlichen Besitzerin auf einem Championat im Einsatz. Sie erzielten 70,441 Prozent.

Es waren nicht etwa die immer medaillengefährlichen Dänen, die den Briten den Sprung aufs Podium fast vermasselt hätten, sondern die Schweizer. Sie hatten nämlich als Schlussreiterin Tallulah Lynn Nater mit Flynn FRH in ihren Reihen. Flynn FRH ging bis letztes Jahr noch unter belgischer Flagge. Mit Flore de Winne platzierte er sich bei diversen Weltcup-Turnieren und nahm an den Olympischen Spielen in Paris teil. Nun ist er also Lehrmeister und hat auch seiner neuen Reiterin schon einige Siege und Platzierungen beschert. Allerdings noch nie eine so hoch bewertete Prüfung wie heute: 71,834 Prozent, Platz drei in der Einzelwertung. Das hätte fast für den Sprung aufs Treppchen für die Schweiz gereicht. Aber eben nur fast.

Doch die EM ist ja noch nicht zu Ende. Morgen geht es weiter mit Teil eins der ersten Entscheidungen in der Einzelwertung, sowohl für die U21- als auch für die U25-Reiter. Samstag ist die zweite Hälfte dran. Sonntag werden in den Küren beider Altersklassen die letzten EM-Medaillen 2025 auf dem Schafhof verteilt.

Alle Ergebnisse finden Sie hier.

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