Sander Sprung

51. „Großer Preis“ von Oberbachem geht an Jonas Sander

Jonas Sander auf dem Weg zum Sieg.

Großes Aufgebot in der Grube Laura: Knapp 450 Teilnehmende mit 666 Pferden hatten für die vier Turniertage in Oberbachem auf der Anlage des dortigen Reit- und Fahrvereins genannt. Die Veranstaltung hat Tradition, sie wird seit 1935 ausgetragen und zog wieder einmal mehrere tausende Zuschauer an. 

Dies gilt auch für die S**-Kür, die Highlight-Dressurprüfung am Sonntagabend. Auf dem Springplatz wurden die Hindernisse von den zahlreichen ehrenamtlichen Helfern in kürzester Zeit zur Seite geräumt und das Viereck für die zehn Besten der Qualifikation vom Vortag aufgebaut – selbstverständlich zentimetergenau vermessen. Kenner des Wettbewerbs haben sich vermutlich über die hohe Männerquote gewundert: 3 von 10 ist eine Seltenheit, oft waren die Damen in den letzten Jahren unter sich. Das waren sie diesmal auch auf den ersten drei Plätzen, denn Janine Drissen von der PSG St. Georg Kevelaer konnte mit Numero Uno ihren Titel aus 2024 verteidigen – Der Name des Pferdes ist offensichtlich Programm. Zweite wurde Lydia Camp-Riebau vom RV Brauershof Geldern auf Silverstone vor Nadine Brenner von der RUFG Falkenberg. 

Selbstverständlich wurde das Dressurviereck auch flott wieder ab- und der Parcours wieder aufgebaut, da es am Montagmorgen um 8:30 Uhr mit den Springwettbewerben weiterging. Die Prüfung mit den meisten Nennungen des Turniers war die Springprüfung der Klasse A** über 95 Zentimeter mit 52 Startenden. So große Zahlen hätte sich das Veranstaltungsteam auch für andere Programmpunkte gewünscht. Wie für viele andere Turniere in der Region ist es auch für die Oberbachemer schwer, Zahlen, die in der Vergangenheit Standard waren, heute noch zu erreichen. In der 1. Abteilung des A**-Springens gewann Kim Clara Bitzen von der RSG Hubertushof Remagen vor Sienna Müller vom RC Kalenborner Höhe, in der 2. Abteilung siegte Laura Willms vom Meckenheimer RC vor Christina Voit vom RC Annaberger Hof Bonn. 

Am Freitag war der Vorjahressieger im „Großen Preis“, Felix Schneider vom RFV Im Heidental, auf „Sieg“ abonniert. In 4 von 5 Springprüfungen des Tages, alle für Nachwuchspferde, belegte er dreimal Platz eins, dazu je zweimal Platz zwei und drei. Am Montag konnte er leider wegen einer Verletzung seines Top-Pferdes Juliénas nicht zur Titelverteidigung antreten, die ihm womöglich den dritten Sieg in Folge gebracht hätte. 

Der ausrichtende Verein konnte sich auch diesmal über diverse gute Platzierungen in den Dressurwettbewerben freuen. Aus Pferdeperspektive war sicher Vitus sehr mit sich zufrieden: Er gewann mit Lina Hahne die Dressurprüfung Klasse E, mit Clarissa Tauchert die Dressurprüfung Klasse A und wurde mit Besitzerin Yvonne Tobye Dritter in der Dressurpferdeprüfung Klasse L. In einer weiteren Jungpferdeprüfung, diesmal Klasse S auf Trense, siegte Ann-Christin Camp vor Melanie Schulze. Letztere wurde auch Zweite in der Dressurprüfung Klasse M auf Kandare und drittplatziert in der Dressurprüfung Klasse M** auf Kandare.

Jonas Sander siegte im Großen Preis von Oberbachem.

Am Montagnachmittag startete dann der Wettbewerb um die Nachfolge von Felix Schneider im mit 5.000€ dotierten „Großen Preis“ von Oberbachem. Die S-Prüfung mit Siegerrunde wollten 23 Starterinnen und Starter gewinnen, darunter 7 Reiterinnen, zum Teil mit Mehrfachstarts. Aber auch in diesem Jahr blieb den Damen der Sieg verwehrt. Leonie Berwanger vom Meckenheimer RC erreichte zwar als schnellste der acht Null-Fehler-Kandidaten die Siegerrunde und blieb auch dort fehlerfrei, ihre Zeit reichte allerdings nur für Platz vier hinter Anke Hetzer vom RC Annaberger Hof, die 24 Hundertstel schneller war. Jonas Sander vom PSV Klitzenhof hatte am Ende mit Sea Coast Conbalet die Nase vorn, er absolvierte den Parcours ohne Fehler in 43,26 Sekunden. Der zweite Platz ging mit 18 Hundertstel Rückstand in die Nachbarschaft nach Niederbachem an Fouaad Mirza vom RC Rodderberg. Alle Ritte wurden zunächst von fast kompletter Stille unter den ca. 3.000 Zuschauern und nach dem letzten Sprung von tosendem Applaus begleitet. Der Sieger dankte in seiner kurzen Ansprache dem Publikum und auch den Veranstaltern: Die Anlage sei in Top-Zustand und die Begeisterung riesig, entsprechend laut war der Beifall bei der Siegerrunde. Den hatten vor dem Finale auch die jüngsten Teilnehmerinnen schon gehört, denn die Siegerinnen der Führzügelklasse, einige erst vier Jahre alt, aber alle im korrekten Turnieroutfit, durften sich dem Publikum auf dem Springplatz zeigen und eine kleine Ehrenrunde (aus Sicherheitsgründen ohne Ponys) drehen. 

Nach dem wetterbedingt etwas langsamen Start der Veranstaltung, waren auch die Verantwortlichen mit ihrem größten Event des Jahres zufrieden. Christiane Camp, 1. Vorsitzende des RFV Oberbachem, freute sich darüber, mit ihrem Team eins der größten Sportereignisse der Region wieder einmal reibungslos über die Bühne gebracht zu haben.

Fotos: MINA/Tierwelt

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