Für die Dressurreiter startet dieses Wochenende im dänischen Herning die Weltcup-Saison der Westeuropa-Liga. Mit dabei: zwei deutsche Reiter – einer davon ein Golddekorierter Weltcup-Debütant – und Lokalmatadorin Cathrine Laudrup-Dufour, der heute im Grand Prix ein Auftakt nach Maß gelang.
Mit 81,935 Prozent gewannen die beiden zweifachen EM-Silbermedaillengewinnerinnen Cathrine Laudrup-Dufour und Mount St. John Freestyle den Grand Prix von Herning, Qualifikation für die Kür, also die Prüfung, die für die Weltcup-Wertung zählt.
Bis auf einen kurzen Moment in der letzten Passage vor dem Angaloppieren, wo die Stute einmal erschrak und einen Satz nach vorne machte, lieferten die beiden einen fehlerfreien und sehr harmonischen Grand Prix. Es hat schon beinahe etwas andächtiges, wie Cathrine Laudrup-Dufour die Stute in Szene setzt, stets mit feiner Anlehnung und immer nur so viel fordernd, wie die Stute zu geben bereit ist. Die Ausbilderin und vorherige Reiterin der 16-jährigen hannoverschen Fidermark-Tochter, Charlotte Dujardin, stellte die Stute immer mit viel Energie vor. Laudrup-Dufour setzt mit ihr eher auf Ruhe und Harmonie.
Dass Laudrup-Dufour schwer zu schlagen sein würden, war abzusehen. Platz zwei folgte denn auch mit über 8,5 Prozent Abstand. Schwedens Maria von Essen und ihr Oldenburger Wallach Invoice wurden mit 73,348 Prozent bedacht und ließen damit die Weltcup-Titelverteidiger hinter sich, ihren schwedischen Landsmann Patrik Kittel mit Touchdown (73,283).
Zwei deutsche Herren
Aus Deutschland sind zwei Paare zum Dressur-Weltcup gereist: die beiden Fünftplatzierten des letztjährigen Finales, Raphael Netz und Great Escape Camelot, sowie Moritz Treffinger mit Cadeau Noir. Letztere hatten ja bei den U25-Europameisterschaften neben Mannschaftsgold auch Gold in der Kür gewonnen. In Herning haben sie erstmals die Möglichkeit, sich mit der Elite im Viereck zu messen. Die erste Feuerprobe haben sie schon mal bestanden.
Treffinger und der 15-jährige Hannoveraner Hengst v. Christ-De Niro hatten Ehre, die Prüfung heute zu eröffnen und erhielten ein starkes Ergebnis von 71,435 Prozent. Damit konnten sie die gut 68 Prozent bei ihrer CDI-Grand Prix-Premiere in Neustadt/Dosse 2024 bei weitem übertreffen. Und es reichte für eine Platzierung: Rang acht.
Raphael Netz und der 14-jährige KWPN-Wallach Great Escape Camelot konnten sich mit 72,261 Prozent auf dem fünften Platz behaupten. Zwischen ihn und die Top drei schoben sich Carina Cassøe Krüth und Heiline’s Danciera (72,891).
Die Kür steht für morgen, 12 Uhr, auf dem Programm.
U25-Tour an Harrison Ashton
Während Treffinger sein Debüt bei den Großen gab, war seine Teamkollegin Anna Schölermann noch mal für die U25 Tour nach Herning gereist, die Lövsta Future Challenge. Allerdings hatte sie keinen ihrer beiden Europameister mitgebracht, sondern den zehn Jahre jungen Sir Heinrich-Sohn Superstar, der heute mit 66,077 Prozent Siebter wurde.
Der Sieg ging nach Großbritannien bzw. eigentlich ins Sauerland, denn Harrison Ashton reitet seit einer Weile im Stall des Finnen Henri Ruoste in Menden. Er stellte die zehnjährige Oldenburger Stute Million Dreams vor, eine bildschöne Millennium-Tochter, die alles Talent der Welt hat, heute aber ziemlich unter Strom stand. 69,256 Prozent reichten dennoch für den Sieg.
Die Plätze zwei und drei sicherten sich zwei Talente aus den Niederlanden, Robin Heiden auf Hollywood (69,231) und Lara van Nek mit All at Once (60,077).
